1969 – Morgendämmerung
Es war das Jahr 1969, dass sich in Düsseldorf zum ersten Mal der Kult um die Göttin Flaming Bess manifestierte. Damit dürfte Flaming Bess eine der ältesten, aktiven Düsseldorfer Bands sein.
In der Gründungsbesetzung mit Hans Wende (git), Horst Wagner (b), Rolf Seelbach (dr) und Peter Figge (keyb) brachen vier tapfere Mannen auf, um die Saga zu verbreiten. Doch es sollte noch fast 10 Jahre dauern, bis die Band den erfolgreichen Schritt schaffte…
1977 – Aufbruch
Im Jahre 1977 entstanden um die damalige Besetzung Hans Wende, Joachim Janssen, Dieter Joswig, Peter Wahle jene legendären Demo-Tapes, die bereits alle Merkmale der späteren Flaming Bess Musik aufwiesen: durcharrangierte, instrumentale Rockmusik, vereint mit Geräuschen, Collagen und einer Fantasy-Story.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Das an den WDR gesandte Demo beeindruckte Wolfgang Neumann so sehr, dass er die Gruppe im Rahmen seiner Sendereihe „Rockstudio“ präsentierte. Dies führte zur größten Hörerreaktion des Jahres und die Band veröffentlichte Ende 1979 die erste LP Tanz der Götter im Eigenverlag.
Bei den Plattenfirmen wurde das musikalische Potential der Band zunächst nicht erkannt. Doch dann folgten 16 Wochen erste Plätze in der Schlagerally, der damals bedeutesten deutschen Hörer-Hitparade, mit der Single-Auskopplung Tanz der Götter, überwältigende Pressereaktionen sowie mehr als 36.000 verkauften LP´s nach nur 6 Monaten.
1981 – Zeit der Blüte
Nach der Trennung von Peter Wahle verstärkte sich die Band mit Achim Wierschem, Barry Peeler und Hans Schweiß und nahm 1981 die zweite LP Verlorene Welt auf. Zugleich wurde eines der ersten deutschen Musikvideos produziert. Auch dieser Tonträger hatte mit mehr als 30.000 verkauften Exemplaren großen Erfolg. Dennoch hatte die Zusammenarbeit mit der Plattenfirma keinen Bestand. Doch Flaming Bess gibt nicht auf.
Es formiert sich eine neue Kernmannschaft, die noch heute Bestand hat: Hans Wende (b, git, keyb), Achim Wierschem (git, keyb), Peter Figge (key) und Dieter Joswig (keyb, perc).
1983 veröffentlichen sie die LP Verschlüsselt unter dem Pseudonym Key, eine Bedingung der damaligen Plattenfirma. Seit 1984 produziert die Band nun wieder unter ihrem angestammten Namen Flaming Bess, u.a. mit Ute Freudenberg als Sängerin.
1990 Rückbesinnung
Die 90er Jahre sind für Flaming Bess eine Zeit der Rückbesinnung und Vorbereitung.
Von 1990 bis 1996 entwickelt die Band neues Songmaterial. Eine Sammlung davon erscheint 1996 auf der dritten offiziellen Flaming Bess CD Fata Morgana im Eigenvertrieb.
2000 – Neue Blüte
Das neue Millennium ist reif, ebenso wie die Ideen von Flaming Bess. Sichtbares Highlight ist die Fertigstellung und Veröffentlichung einer überarbeiteten Version des 96er Albums Fata Morgana als Special Edition 2001.
Bereits 1998 beschloss die Band, die immer offen für neue Trends war, die Besetzung zu erweitern, da sich auch das Projekt weiterentwickeln muss. Mit Claas Reimer wird ein junges Mitglied in die Band aufgenommen, um den Einfluss moderner Stilelemente stärker in die Musik zu integrieren. Mit Erfolg – Flaming Bess präsentiert sich heute zeitgemäßer denn je, und die fruchtbare Zusammenarbeit dokumentiert sich 2005 in der CD „Finstere Sonne / Black sun“.
2008
Der mit „Finstere Sonne“ eingeschlagene Weg wird fortgeführt mit dem Album „Wächter des Lichts“. Ein aufwendig produziertes Hörspiel im Stil von „Herr der Ringe“ wird kombiniert mit der Flaming Bess typischen Musik.
2013
Mit dem im September 2013 veröffentlichten Album „Der gefallene Stern“ schließt Flaming Bess nach fünf Jahren musikalisch wie textlich an das vorangegangene Epos „Wächter des Lichts“ an. Mit dabei ist auch wieder Jenny K., die diesmal die Vocals zu zwei Stücken beisteuert. Neuzugang Mike Hartmann ist als Sänger bei gleich drei Songs zu hören. Nicht wieder mit dabei ist hingegen Dieter Joswig, der lange Jahre Keyboards und Percussion bediente. Dafür ist Alt-Flaming Bessler Hans Schweiß nun (wieder) an den Drums zu hören. Das neue Album erfährt nicht zuletzt durch diese „Neubesetzung“ mehr rockigen Drive als „Wächter des Lichts“.
In den 5 Jahren hat sich die Band die Zeit genommen, 15 besondere Stücke für dieses Album zu entwickeln. In vielen Rezensionen wird der Band bei „Der gefallene Stern“ eine differenzierte Steigerung auf hohem Niveau bescheinigt, die gleichermaßen modern wie retro klingt. Bei aller Vielschichtigkeit erzeugt das Album als Ganzes einen sehr geschlossenen Eindruck und ist eine Hommage an die verzaubernde Welt der Musik.